Podiumsdiskussion

"Ohne uns steht die Welt still!" - Soziale und Erziehungsberufe sichtbar machen!

Präsenzveranstaltung am 11. Juni 2022


Seitdem die Covid-19-Pandemie in drastischer Weise aufgezeigt hat, welche zentrale Rolle die sogenannte Sorgearbeit, ob in ihrer entlohnten oder nicht entlohnten Form gesellschaftlich spielt, könnte man meinen, Fragen der Anerkennung und Aufwertung in diesem Bereich würden auf der Tagesordnung stehen. Pflegekräfte und Beschäftigte der Krankenhäuser erhielten zwar im wahrsten Sinne des Wortes viel Beifall, die Lage im Gesundheitsbereich hat sich jedoch kaum verändert.
Doch wie verhält es sich mit der Sozialen und der Erziehungsarbeit, die in den letzten Jahren eher unter dem Radar der öffentlichen Diskussion standen? Ab dem 8. März leitete ver.di mit ihrem ersten Warnstreik die Tarifauseinandersetzung mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) ein, auf die Aktionstage und die Kampagne „Mehr braucht mehr“ unterstützend folgten. Erst am 18. Mai kam es in der dritten Verhandlungsrunde zu einer Einigung, bei der eine Zulage von 130€ für Erzieher*innen und 180€ für Sozialarbeiter*innen der sich äußerst stur zeigenden VKA abgerungen werden konnten.
Physisch und auch psychisch durch die Dauerbelastung ausgezehrt, bei der immer mehr krankheitsbedingt Kolleg*innen ausfielen, werden die Aufgaben teils in Unterbesetzung ausgeführt, wodurch der Druck auf die Beschäftigten weiter verstärkt wird.
Die Frage bleibt offen, ob die konsequente Entlastung der Beschäftigten – eine zentrale Forderung in den Verhandlungen – wirklich erreicht wurde. Während etwa zurecht viele Erzieher*innen nach ausreichend Zeit für die Vor- und Nachbereitung und Einführung von Entlastungstagen verlangten, die nur mit der Einstellung von mehr Personal gewährleistet werden kann, spiegelt sich dies nicht in den beschlossenen Vereinbarungen wider. Mit 2+2 Tagen zur Entlastung pro Jahr scheint kein Durchbruch erreicht worden zu sein.
Ein Problem der Organisierung, das bereits in den Tarifverhandlungen 2015 offen zutage trat, war: Neben größeren Konzernen sind viele Beschäftigte in kleinen Betrieben angestellt, die gewerkschaftlich schwerer zu organisieren sind. Zugleich hatte sich ver.di im Gegensatz zu den Streiks im Jahr 2015 zum Ziel gesetzt, über konkrete, dezentrale Aktionen den Druck auf die VKA zu erhöhen. Zudem gelang es in einigen Städten, die gewerkschaftliche Ausrichtung in Richtung feministischer Bewegungen zu öffnen und gemeinsam auf die Straße zu gehen. Es zeigt sich, dass neben einem „Mehr braucht mehr“ auch ein „Mehr brauchen mehr“ dazugehört, der SuE nicht abgekoppelt von anderen Kämpfen und auch in sich selbst vielfältig ist.
Wir wollen mit verschiedenen Hamburger Vertreter*innen aus dem Sozial- und Erziehungsdienst und Politik über ihre Perspektive auf ihr jeweiliges Arbeitsfeld sprechen. Was sind die unterschiedlichen Erfahrungen in den Auseinandersetzung mit Arbeitgeber*innen, was sind ihre gewerkschafts- und allgemeinpolitischen Rückschlüsse und Forderungen? Und, wie können die unterschiedlichen Kämpfe zusammengeführt werden?

Darüber diskutieren wir mit:


• Claudia Brillinger, Erzieherin und teilfreigestelltes Betriebsratsmitglied bei den Elbkindern
• Insa Tietjen MdHB, Fachsprecherin für Kinder, Kindertagesstätten und Ausbildung
• Nicole Papik, Straßensozialarbeiterin bei sidewalX/ basis&woge e.V.
• Silke Gelau, Assistenzfachkraft in der Eingliederungshilfe/Behindertenhilfe Bereich Wohnen


Wann: 11.06.2022, um 16.00 Uhr


Wo: Kleiner Saal, Hamburg Haus Eimsbüttel
Doormannsweg 12, 20259 Hamburg


Veranstalter*in: Solidaritätsbündnis Sozial- und Erziehungsdienst Hamburg


Unterstützer*innen:
Kita-Netzwerk Hamburg , LEA - Landeselternausschuss Hamburg, ver.di Frauen Hamburg, TVStud Hamburg, ver.di Jugend Hamburg, IWW Hamburg, Hamburger Bündnis zum internationalen 8. März Streik, AG Kindheitspädagogik GEW 


Kinder sind auf unserer Veranstaltung selbstverständlich Herzlich Willkommen!


Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung ist barrierefrei erreichbar. 


Eine Facebookveranstaltung zu unserer Podiumsdiskussion findet ihr  auch jetzt unter diesem  Link: https://fb.me/e/57bvHgvKG


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Aktionstag am 6. April

Für euch. Für uns. Für alle. 
Gemeinsam für Aufwertung und Entlastung im Sozial- und Erziehungsdienst

Um den berechtigten Forderungen der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst Nachdruck zu verleihen, rufen wir am Mi, 06.04. ab 17 Uhr auf den Rathausplatz in Harburg zu einer öffentlichen Aktion auf.

Helft mit, damit die Löhne hochgehen und Arbeitsbedingungen besser werden - überall im Sozial- und Erziehungsdienst.